Rote Karte im Gepäck

Mitgliederversammlung des DZV e.V. in Pulheim: Am Nachmittag des 14. Juni 2023 fand in der Stadthalle Pulheim die jährliche Mitgliederversammlung des Deutschen Zahnärzte Verbandes e.V. (DZV) statt. Geprägt wurde die Stimmung von den Protesten gegen die Sparpolitik von Gesundheitsminister Lauterbach.

Am Vormittag hatte vor der beeindruckenden Kulisse des Kölner Doms die Protestveranstaltung der nordrheinischen Zahnärzteschaft unter großer Beteiligung von Praxis-Teams aus Nordrhein und auch Westfalen-Lippe stattgefunden. Um 15 Uhr trafen sich dann Teilnehmer, DZV-Mitglieder und Gäste aus der Standespolitik und den DZV-Kooperationen in der Pulheimer Stadthalle zur diesjährigen Mitgliederversammlung. Dabei verwies man auf das Protestmotto und zeigte Gesundheitsminister Laumann vor dem Saal und vom Podium noch einmal die „Rote Karte“!

Dr. Angelika Brandl-Riedel erklärte: „Wir werden Zähne zeigen und können dadurch auch etwas erreichen, weil wir alle zusammenstehen.“

Martin Hendges informierte anschließend das Auditorium über „Gesundheitspolitik auf dem Irrweg – Auswirkungen auf die zahnmedizinische Versorgung und Perspektiven für den Berufsstand“. Er berichtete ausführlich über die veränderten Rahmenbedingungen für die zahnärztlichen Praxen durch die aktuellen Regelungen der gesundheitspolitischen Gesetzgebung.

DZV unterstützt Praxen mit vielfältigem Angebot

Die DZV Vorsitzende Dr. Angelika Brandl-Riedel stellte in ihrem Rechenschaftsbericht das 2022 Geleistete vor: Das erste Halbjahr 2022 war noch von der verebbenden Corona-Pandemie mit den unterstützenden Maßnahmen für die Kollegen in deren Praxen geprägt, speziell von der Beschaffung kostengünstiger Hygienematerialien. Die DZV+-Akademie hatte ihr Fortbildungsangebot um attraktive digitale Fortbildungen erweitert, welche aufgrund entfallender Anreisezeiten für die Teilnehmer gerne angenommen werden und auch weiterhin beibehalten werden sollen. Die Kooperation mit der Berufsgenossenschaft Wohlfahrt BGW rund um den Arbeitsschutz wurde ausgebaut und entsprechend Fortbildungsangebote in das Portfolio aufgenommen.

Digitale Plattformen weiterentwickelt

Weiter entwickelt wurden die „Digitale-DZV-Initiative“, das „Digitale DZV-Studenten-Café“ sowie das „Digitale DZV-Forum für Zahnärztinnen“ – insgesamt ein attraktives und innovatives Angebot. Zudem hat der DZV neben Facebook nun auch einen Instagram-Account eingerichtet, um die „digital natives“ in der Zahnärzteschaft und die Studierenden besser erreichen zu können. Mit dem „Deutschen Ärztinnenbund“ wurde der Austausch für die zahnärztlichen Kolleginnen intensiviert, um deren Karriereplanung, Familienplanung und Niederlassung zu unterstützen und zu fördern. Die zahnmedizinischen Examens-Semester der Universitäten Bonn, Düsseldorf und Witten Herdecke wurden von Christian Sternat besucht, dessen Aufgabenfeld die studentische Betreuung beinhaltet.

Mit der Zahnärztlichen Abrechnungsgesellschaft ZA wurde die schon langjährig bestehende Kooperation vertieft. Gemeinsam besuchten und besuchen die Vorstände die regionalen DZV-Initiativen, um die Kollegen und Kolleginnen an der Basis über die aktuellen gesundheitspolitischen Entwicklungen und deren wirtschaftliche Auswirkungen auf die Praxis upzudaten. Aber auch, um innovative Möglichkeiten für die Praxen aus dem Dilemma der Inflation, des Kaufkraftverlustes, des Fachkräftemangels und der Budgetierung aufzuzeigen. Diese Tour durch die Regionalen Initiativen wird weiter fortgesetzt (Ausführlicher Bericht über die Mitgliederversammlung im RZB 9/2023).

Dr. Angelika Brandl-Riedel, Vorsitzende des DZV e.V./Dr. Uwe Neddermeyer

Bildquelle: Uwe Neddermeyer

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